U17 DER LAUSITZER JUNGFÜCHSE ZURÜCK IN DER TOP-DIVISION











Die U17 der Lausitzer Jungfüchse hat den zweiten Matchpuck verwandelt und sich in der Qualifikationsrunde Nord den Aufstieg in die Top-Division gesichert. Eine Woche nach der unglücklichen 1:3-Heimniederlage gegen Wolfsburg, als man noch an der eigenen Chancenverwertung scheiterte, wurden die Adler Berlin mit 6:0 bezwungen, wodurch die Jugend des Eissport Weißwasser (ESW) Platz zwei hinter dem ETC Crimmitschau fixierte.
Der Erfolg der Mannschaft von Trainer Sebastian Wolsch bedeutete zu gleich das Ende einer zweieinhalbjährigen sportlichen Odyssee, die im September 2022 begann. Da nämlich löste sich nach nur zwei Partien in der Division I Nord das intern zerrüttete Team auf und zog sich vom Spielbetrieb zurück. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in den Dezember 2022 an. Da brachte Coach Wolsch eine neuen U17-Equipe, an sich fast ausschließlich die damalige U15, in der Ostdeutschen Meisterschaft (ODM) an den Start. Und die Jungfüchse holten sich direkt den Titel, durften aber an der Relegation zur Division II Nord nicht teilnehmen, da dies die DEB-Statuten für einen Verein, der in der Saison ausscheidet, nicht zulassen. In der Oberlausitz machte man aus der Not eine Tugend. Um die Cracks sportlich zu fordern und zu fördern, spielte die U17 nicht nur erneut in der ODM, sondern parallel in einer der dritten Ligen in Tschechien. So kamen die Sportler auf über 40 Saisonspiele, gewannen erneut die ODM und durften nun auch um den Aufstieg in die Division II Nord spielen. Dass der nicht gelang, lag vordergründig in einem Aufstellungs-Fauxpas. In zwei Partien war der ESW mit zu vielen jungen (!) Spielern angetreten. Schlussendlich half der Grüne Tisch. Der Antrag auf Aufnahme in den DEB-Spielbetrieb wurde positiv beschieden. Und es wurde schnell klar, dass die sportliche Leistungsfähigkeit der Mannschaft für die Division II allemal vorhanden war. Der ESW gewann zunächst souverän die Vorrunde, ehe man nach nun weiteren 20 Matches in der Qualifikationsrunde als Zweiter abschloss und dabei auch die beiden Erstligisten aus Crimmitschau und Wolfsburg je einmal schlagen konnte.
Dass die Jungfüchse zugleich das fairste Team der Quali-Runde waren, ist ein Beleg mehr für die tolle sportliche Entwicklung, die die Mannschaft unter Trainer Wolsch nahm. Entsprechend ausgelassen feierten die Cracks nach dem 6:0 gegen die Adler den Aufstieg. Statt mit einer Bierdusche wurde der Übungsleiter – eher jugendschutzgerecht – mit dem Kübel mit dem isotonischen Sportlergetränk überschüttet. Und ein Erfolgsgarant zeigte sich zudem: Über die knapp drei Jahre war aus den Einzelkönnern eine echte Mannschaft gewachsen, die gemeinsam durch Dick und Dünn ging und in der jeder für jeden rackerte. „Jeder Einzelne kann verdammt stolz sein auf die Leistungen, welche in den letzten zwei Jahre vollbracht wurden.
Egal, welche Spieler auch ausgefallen waren, das Team rückte noch näher zusammen und gestaltete auch die Spiele gegen Topteams erfolgreich. Ich bin einfach nur stolz darauf, diese Truppe trainiert zu haben, und sehr glücklich, dass nun auch der Aufstieg als Belohnung für die harte Arbeit gelungen ist.“ Einen Wermutstropfen gab es dennoch: Einer der Spieler des 2009-er Jahrgangs musste das letzte Match vorzeitig mit einem Handgelenksbruch beenden. Sein Trikot war bei den Aufstiegsfeierlichkeiten aber stets dabei. Offen ist, wie es nun in Weißwasser weitergeht. Der starke 2008er-Jahrgang könnte sich in alle Winde zerstreuen, weil es im Fuchsbau keine U20 gibt. Der ESW-Vorsitzende Bernard Stefan kündigte am Rande der Partie gegen die Adler Berlin bereits an, in Kürze mit Sportlern und Eltern Gespräche über die Zukunft bei den Blau-Gelben führen zu wollen.
Foto: Juliane Gischel
Text: Sebastian Matthieu