Schwitzen für die nächste Eiszeit

Jungfüchse starten das Sommertraining mit einigen Neuerungen
Währenddessen in Finnland noch um den Weltmeistertitel im Anschluss an die vergangene Saison gekämpft wird, hat in Weißwasser bereits die schweißtreibende Vorbereitung für die kommende Spielzeit begonnen. Die Nachwuchsabteilung der „Lausitzer Füchse“ startete bereits letzte Woche ins Sommertraining, welches bis Juli andauern wird. Dann haben die Sportler drei bis vier Wochen Ferien und ab 13.08. sind die ersten „richtigen“ Eiszeiten im Fuchsbau geplant. Die Grundlagen für die nächste Spielzeit in Bezug auf Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit werden jetzt gelegt, erläutert Sebastian Wolsch, Nachwuchschef der Jungfüchse.
Eine gute Nachricht konnte er seinen Mitarbeitern und den Spielern mit auf den Weg geben. Der Deutsche Eishockeybund hat den begehrten „Vierten Stern“ des bundesweiten Nachwuchsprogrammes an Weißwasser erneut verliehen. Das sei in finanzieller Hinsicht und für die Außendarstellung des Vereins enorm wichtig, sagt Wolsch.
Um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben, haben die Verantwortlichen um Wolsch und Vorstandsvorsitzenden Bernard Stefan an einigen Stellschrauben gedreht. Die Geschäftsstelle des Nachwuchsbereichs wird zum 1.Juni mit dem Weißwasseraner Robert Wagner neu besetzt, die Verantwortlichen erhoffen sich so neue, positive Impulse auf diesem Tätigkeitsfeld. Eine weitere Personalie betrifft die Beendigung der Zusammenarbeit mit dem unter großen Erwartungen gestarteten Trainer Artur Oktiabrev. Kritikpunkte für Sebastian Wolsch waren die aus seiner Sicht mangelnde Leidenschaft und Einsatzbereitschaft, welche sich auf das von Oktiabrev betreute U15 Team übertrug. Letztlich wurde die Trennung unvermeidlich.
Ab der kommenden Saison wird Marius Stöber das U15 Team als Trainer übernehmen. Die erste hauptamtliche Trainerstelle für den Sechsundzwanzigjährigen. Stöber durchlief selbst sämtliche Nachwuchsteams bis hin zur ersten Männermannschaft im Fuchsbau. In der letzten Saison half Stöber noch in dem von vielen Ausfällen gebeutelten Profiteam aus und konnte seine Treffsicherheit als Stürmer mehrmals unter Beweis stellen. Wolsch hofft, dass das Team in diesem Jahr mit Stöber einen deutlichen Schritt nach vorn machen wird. Keine personellen Änderungen wird es bei den anderen Jahrgängen geben.
Mit den Leistungen der jüngeren Jahrgänge zeigt sich Wolsch durchgehend zufrieden. Das U9 Team von Trainer Thomas Götz holte unter anderen den Maschinenbaucup in Crimmitschau und zeigte in den Turnieren gegen die ostdeutsche Konkurrenz konstant starke Leistungen. Das U11 von Trainer Torsten Hanusch wurde sogar Erster in der Ostdeutschen Meisterschaft und konnte einen Titel und einen Zweiten Platz bei den sächsischen Landesjugendspielen erringen. Ein weiterer zweiter Platz sprang für das Team beim GASAG Cup in Berlin gegen namhafte Konkurrenz heraus. Bei diesen Turnieren zeigte die Mannschaft, dass es gegen namhafte Konkurrenz aus dem gesamten Bundesgebiet mithalten kann. Das U13 Team von Trainer Christian Rösler errang in einen starken zweiten Platz in der Ostdeutschen Meisterschaft hinter den Eisbären aus Berlin. Die Jahrgänge 2010 und jünger sind sowohl quantitativ als auch qualitativ stark besetzt. Die weniger gut besetzte U15 Mannschaft errang einen dritten Platz, allerdings in der Meldeklasse 2. Damit spielte das Team nicht gegen die derzeit stärksten Teams in der Altersklasse. Eine Entwicklung, die Wolsch nicht zufrieden stellen kann. Die U17 trat nach dem Wiederaufstieg in der Ersten Division Nord gegen die deutsche Spitze an und war qualitativ nicht konkurrenzfähig. Wolsch, der selbst die Mannschaft trainiert, bemängelt hier vor allem die mangelnde Einstellung des vor Saisonstart neu zusammengestellten Teams. Im Saisonverlauf ist es nicht gelungen. aus den Spielern aus unterschiedlichen Standorten und Nationen eine Mannschaft zu formen. Als Hauptproblem in Weißwasser erkennt Wolsch die mangelnde Anzahl gutklassiger Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Das U23 Team mit der Aufgabenstellung, Talente an den Männerbereich heranzuführen erfüllte mit einem vierten Platz die Erwartungen. In den Playoffs schieden die Schützlinge von Trainer Marco Ludwig erst gegen den späteren Meister aus Schönheide aus.
Wolsch weist im Rückblick auf die Saison darauf hin, dass Corona in den letzten beiden Jahren zum Teil erheblichen Einfluss auf die sportliche Entwicklung der Mädchen und Jungen hatte. Sowohl Trainings- als auch Spielbetrieb mussten immer wieder an die sich permanent ändernden Bedingungen angepasst werden. Größere Standorte bzw. die Leistungszentren wie Berlin oder Dresden hatten dadurch häufiger einen Wettbewerbsvorteil, da sie meist regulär trainieren durften. In Weißwasser wurde in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Stadt und dem Leiter der Eisarena Milton Tauche vieles möglich gemacht, dennoch war es eine schwierige Zeit. Wolsch und das Trainerteam hoffen, dass endlich wieder Normalität in den Trainings- und Spielbetrieb einzieht. Und dass sich möglichst viele Mädchen und Jungs aus Weißwasser und Umgebung dafür entscheiden, selbst ein Fuchs zu werden. Am besten sofort (Trainingszeiten unter 03576/ 4049900), spätestens aber ab Mitte August, wenn die Schlittschuhe endlich wieder geschnürt werden dürfen.
Steffen Bistrosch 24.05.2022