Gläserner Traum an Realität zerschellt








Leider kein Happyend beim Heimturnier der Jungfüchse
Ungezählte Emotionen, sechshundertvierzig Minuten Sport und Spiel; einhundertneunundachtzig Tore, acht Teams und ein Sieger aus Berlin. Das bot der diesjährige Glasmacherpokal an rein sportlichen Aspekten am Samstag in der Weißwasseraner WeeArena. Alles wie immer? „Denkste, denkste“, würde der Protagonist einer Vorabendserie des Kinderfernsehens aus längst vergangenen Jahren sagen. Patrick Kienscherf, seines Zeichens Nachwuchscoach der als Favorit ins Rennen gegangenen Eisbären aus Berlin, war sich zu Beginn des Turniers keineswegs sicher, die begehrte Trophäe erneut mit in den heimatlichen Bau, sprich den Wellblechpalast in Hohenschönhausen, nehmen zu dürfen. Nur die besten Spieler der Jahrgänge 2009 und 2010 durften den Weg in die Lausitz antreten.
Kienscherf mochte sich zu keiner Siegprognose hinreißen lassen. Die ostdeutschen Kontrahenten kennen sich bestens aus dem aktuellen Spielbetrieb, in dem die Weißwasseraner bislang stets die Nase vorn hatten. Die Jungfüchse spielten allerdings im Kampf um den Gruppensieg nicht die erhoffte Rolle. Die Taktik, mit zwei gleichstarken Teams gegen die in Bestbesetzung antretenden Gegner bestehen zu wollen, erwies sich insofern als Erfolg, als dass zwar kein hoffnungslos unterlegenes „B“-Team zweistellig abgefertigt wurde, allerdings war auch keins der beiden Füchseteams in der Lage, ganz vorn mitzuspielen. So gab es ungewohnte Tränen der Enttäuschung auf dem Eis und ratlose Gesichter auf den Rängen. Der Stimmung in der Halle tat das sportliche Abschneiden indes keinen Abbruch. „Perfekt wie immer“, so das übereinstimmende Urteil der zahlreichen Besucher aus nah und fern.
Großen Anteil daran hatte das Organisationskomitee mit Stefanie Sprejtz. Seit September hatten auch die Eltern fleißig für ihr „Heimturnier trainiert“. „Zu Beginn musste manche Überzeugungsarbeit geleistet werden“ meinte Stefanie schmunzelnd. „Aber dann lief es sehr gut“. Denn „ohne die vielen Helferinnen und Helfer wäre der Aufwand nie zu stemmen gewesen“. Am Ende eines langen Tages fühlte sie sich ebenso erschöpft wie die Kinder. Kein Wunder, denn das, was im Fuchsbau geboten wurde, konnte sich wirklich sehen lassen. In der geöffneten Stadionkneipe und den Bier und Verpflegungsständen oder dem eigens hergerichteten VIP Raum kam echte Heimspielstimmung auf. Und die „großen“ Füchse? Waren ebenfalls da. Nach dem siegreichen Auswärtsspiel vom Freitag zeigten die Profis beim öffentlichen Training den Anwesenden, was sie draufhaben. Das der eigene Nachwuchs ebenfalls etwas kann, zeigten sie im Spiel gegeneinander, in dem es leider nur um Platz fünf ging. Im torreichsten Spiel des Tages setzte sich Weißwassers „Gelb“ gegen „Blau“ durch.
Trainer Torsten Hanusch konnte eine gewisse Enttäuschung nicht leugnen. Die Ergebnisse seien knapp gewesen, das Erreichen des Halbfinals möglich. Aber, so betonte er, niemand müsse den Kopf hängen lassen. Alle hätten ihr möglichstes gegeben. Schon nächste Woche findet das nächste hochkarätig besetzte Turnier in Berlin statt. Da wolle man mit der aktuell stärksten Truppe angreifen. Denn siegen, das habe seine Mannschaft nicht verlernt. Nur auf später verschoben. „Siehste, siehste“, würde dann eingangs erwähnter Protagonist wohl (wieder) sagen.(Steffen Bistrosch)