Dezimierte U15 holt zwei Siege gegen Benátky

16.08.21 Großer Kampfgeist und taktische Disziplin werden belohnt
An diesem Wochenende, und damit 14 Tage nach den Auswärtsduellen in Tschechien, standen für unsere U15 die Rückspiele gegen den HC Benátky nad Jizerou auf dem Plan. Und die Vorzeichen verhießen nichts Gutes. Urlaubsbedingt sowie wegen in Füssen angesetzter DEB-Maßnahmen für den weiblichen Nachwuchs bekam Trainer Artur Oktiabrev nur ein Minimalaufgebot an den Start. Dabei erwiesen sich die ersten beiden Wettkämpfe mit den Cracks von der Iser selbst bei besserer Besetzung als sehr enge Matches (10:6-Sieg und 3:4-Niederlage). Diesmal hieß es am Samstag 10:16 und am Sonntag 12:18 – bei der Anzahl der Feldspieler in den Teams. Am Ende schafften unsere Jungfüchse aber die wirklich faustdicke Überraschung und holten sich zwei Siege. Einem 5:4 nach Penaltyschießen am Samstag folgte am Sonntag ein 5:3.
Spiel eins begann fast schon traditionell damit, dass die Blau-Gelben in Rückstand gerieten. Zwar hatten auch unsere Farben ein paar Tormöglichkeiten. Aber nach 11 Minuten gingen unsere Gäste mit 1:0 in Führung. Bis zur ersten Pause hatten beide Torhüter noch reichlich Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Zählbares aber gelang nicht mehr. Mit dem Auftakt in den Mittelabschnitt wurde das Spiel unserer Mannschaft mutiger. Und als die Angereisten zum zweiten Mal in Unterzahl agieren mussten, fiel der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich (27.). Exakt 61 Sekunden später wurde der Doppelpack perfekt gemacht (28.). Im Nachschuss drehten die Unsrigen die Partie, was die Gäste nicht auf sich sitzen lassen wollten. Keine ganze Umdrehung des Sekundenzeigers verging, bis sie auf 2:2 stellten (29.). Nach den drei turbulenten Minuten neutralisierten sich die Teams, ehe sich die Weißwasseraner durch einen Gewaltschuss die Führung zurückeroberten (35.), die sie aber nicht bis zur zweiten Sirene retten konnten. Benátky glich in der 40. Minute aus. Im letzten Drittel ging es lange hin und her, ehe bei unseren Jungfüchsen die Kraft zu schwinden schien und der Torwart ein ums andere Mal gefordert war. Als dann die Iserstädter zum 4:3 trafen (56.), musste man befürchten, nun ginge das Match dahin. Mit einer Energieleistung erzwang Blau-Gelb doch noch das 4:4 (58) und so das Penaltyschießen. Da blieb unser Goalie unüberwindbar, während einer unserer drei Schützen verwandelte. Mit toller Moral, taktischer Disziplin und oft schönen Spielzügen konnte so noch das Erfolgserlebnis gebucht werden.
Zwei „Zugänge“ am Sonntag sorgten dafür, dass die Weißwasseraner diesmal mit fünf Verteidigern und sieben Stürmern antreten konnten. Das bedeutete für unser Team dennoch, dass die Kids praktisch jeden zweiten Wechsel fahren mussten. Erneut aber wurden die Vorgaben des Trainers sehr gut umgesetzt: Nur kurze Shifts und schnelle Pässe sollten dafür sorgen, die Belastung erträglich zu halten. Weil zudem das gute Sommertraining Wirkung zeigte, waren konditionelle Nachteile bei den Unsrigen kaum zu bemerken. Und dann passierte etwas, was es in den drei bisherigen Duellen mit dem HC nicht gegeben hatte: Der ESW ging mit 1:0 in Führung (13.). Und es wäre noch mehr möglich gewesen. Aber die Chancenverwertung war nicht optimal – oder manchmal auch der letzte Pass. Das rächte sich in den zweiten 20 Minuten. Benátky wurde jetzt stärker und kippte die Partie bis zur Spielmitte (26./ 30.). Das rief die Heimischen zurück auf den Plan. Nur 53 Sekunden nach dem 1:2 stand es wieder ex aequo (31.). Und als das Kampfgericht bereits die Hand auf den Knopf zur zweiten Sirene gelegt hatte, da erzielten unsere Weißwasseraner per Abstauber im Powerplay das 3:2 (40.). Der Schlussabschnitt bot zunächst weniger Highlights – mit leichten Vorteilen für die Jungfüchse. Als die nach 49 Minuten das 4:2 regelrecht ins Netz gearbeitet hatten, schien der Sieg greifbar. Doch die Tschechen steckten nie auf und verkürzten in der 56. Spielminute auf 3:4. So wurde die Schlussphase turbulent. Die Angereisten drückten vehement auf den Ausgleich, nahmen 45 Sekunden vor Ultimo die Auszeit und ihren Keeper für den sechsten Feldspieler vom Eis. Da schickte unsere Nummer 77 das Spielgerät aus der eigenen Zone über die ganze weite Spielfläche in Richtung verwaistes Tor, in dem sie drei Sekunden vor dem Ende auch einschlug. Groß war der Jubel, den guten Gegner ein drittes Mal bezwungen zu haben. An sich ist es nicht gerecht, aus einer guten, sehr spielfreudigen und kampfstarken Mannschaft einen Akteur herauszuheben. Erwähnt werden muss aber der Torwart, der sicher lange nicht mehr zwei komplette Spiele am Stück bestreiten konnte, sich aber immer wieder als verlässlicher Rückhalt bewährte.