Abruptes Ende einer erfolgversprechend verlaufenen Saison
Laufgruppe/ U9 Mannschaft
Vordergründig galt in der Saison 2019/ 2020 das Ziel, den Aufwärtstrend des letzten Jahres in diesem Altersbereich zu stabilisieren. Ein wesentlicher Aspekt dieser positiven Entwicklung stellt die Nachwuchsgewinnung in der Laufgruppe dar. Aufbauend auf verschiedene Kennenlernprojekte und die gute Resonanz aus den Kitas konnten beispielsweise in diesem Jahr sechszehn Neuanmeldungen begrüßt werden. In der Laufgruppe stehen nunmehr ca. siebzig Kids auf dem Eis, trainiert wird hier bis zu dreimal pro Woche. Spaß am Sport und spielerisches Erlernen von Basics stehen hier im Vordergrund. Sportliche Höhepunkte in dieser Altersklasse bilden die „Learn to über Play“ Turniere, bei denen in gemischten Teams erste Wettbewerbserfahrungen gesammelt werden.
Ergebnisse sind hier zweitrangig. Trainer Torsten Hanusch zeigte sich im direkten Vergleich mit der sächsischen Konkurrenz zufrieden. Für die jungen Spielerinnen und Spieler gilt es, über aktive und regelmäßige Trainingsteilnahme die Grundlagen für die künftige Entwicklung zum Eishockeyspieler zu legen. Der Aufwand für die schnellste Mannschaftssportart der Welt ist recht hoch und aus diesem Grund kann den Eltern und dem Umfeld nicht genug gedankt werden, dass sie ihren Zöglingen den Sport zeitlich und finanziell ermöglichen. Haben die Jüngsten die erste Zeit in den Laufgruppen durchlaufen, findet bereits regelmäßiger Spielbetrieb für die unter neunjährigen Kinder („U9“) statt.
Spielergebnisse werden hier ebenfalls nicht offiziell gewertet. Der Spaß am Sport soll im Vordergrund stehen. Einer der traditionellen Saisonhöhepunkte war der stark besetzte „Maschinenbaucup“ in Crimmitschau und die Landesjugendspiele. Läuferisch, stocktechnisch und taktisch zeigten sich die eingesetzten Spielerinnen und Spieler auf einem guten Niveau.
U11 Mannschaften
In der bis zu zwei Jahre älteren U11 sind zahlenmäßig starke Jahrgänge am Start. Hier wurden die Sportler in zwei Meldeklassen in unterschiedliche Leistungsgruppen (MK1 bzw. 2) eingeteilt. Die erste Standortbestimmung stellte das „Max Groß Dankeschön Turnier“ Ende August in Crimmitschau dar, bei dem der Erste Platz vor der versammelten ostdeutschen Konkurrenz errungen werden konnte. Diese wurde im Verlauf der gesamten Saison mühelos beherrscht. Erst zum Ende hin gelang es den gegnerischen Mannschaften, den Jungfüchsen überhaupt einen Punkt abzunehmen. Das krankheitsbedingte Fehlen von etlichen Leistungsträgern und das „Abgeben“ von weiteren Spielern an das U13 Team machte sich in dem Fall dann doch bemerkbar.
Unter dem Strich blieb sowohl für die MK1 als auch die MK2 im Spielbetrieb der Ostdeutschen Meisterschaft ein ungefährdeter Erster Platz ohne eine einzige „richtige“ Niederlage. Etwas anders sah es im wichtigsten Turnier des Jahres, dem traditionellen „Glasmacherpokal“ aus. Hier wurden zwei gleichstarke Teams in der Hoffnung, die Konkurrenz erneut düpieren zu können aufgestellt. Leider reichte die Breite des Kaders nicht, um die Konkurrenz erneut hinter sich zu lassen. Am Ende wurde die Finalrunde verpasst, wenngleich auch knapp. Die Sportlerinnen und Sportler revanchierten sich kurz darauf in Berlin beim „GASAG“ Cup, als an zwei außerordentlich anstrengenden Turniertagen der Zweite Platz hinter Krefeld errungen werden konnte. Dass die Konkurrenz u.a. aus Berlin, Dresden, Crimmitschau, Bietigheim, München, Hannover hinter den Weißwasseraner einkam, zeigte das hohe Leistungsvermögen der Jungfüchse.
Der Erste Platz bei den Landesjugendspielen in Chemnitz danach war keine große Überraschung mehr. In derU11 herrscht eine gute Mischung aus technisch und konditionell starken Mädchen und Jungen, die die jüngeren „mitziehen“. Außerdem ist bei mehr als vierzig Sportlern in der Altersklasse ein gewisser Konkurrenzkampf untereinander zu beobachten, der sich positiv auf das allgemeine Niveau auswirkt. Bei bis zu fünf Trainingseinheiten pro Woche bot sich zudem ausreichend Gelegenheit für fleißiges Training.
U13 Mannschaft
Dass es für das junge Team schwierig werden würde, hatten die Trainer im Vorfeld erwartet. Dass es allerdings so schwer sein würde überhaupt Siege einzufahren, hatte wohl keiner vermutet. Einen einzigen vollen Erfolg konnten die Mädchen und Jungs im Saisonverlauf erringen. Zum Teil setzte es deftige Niederlagen gegen Teams, die in der Vergangenheit eher kein Gradmesser für die Weißwasseraner waren. Die Niederlagen spiegelten dabei zwar nicht immer den Spielverlauf wieder, jedoch luden individuelle Fehler die Gegner zu oft zum Tore schießen ein. Die hohe Fehlerquote betraf leider alle Mannschaftsteile in allen aufgebotenen Reihen.
In Auswertung der unbefriedigenden Leistungen wurden zum Ende der Saison einige Spieler der quantitativ und qualitativ stark besetzten U11 Mannschaft in die Mannschaft integriert. Diese Maßnahme zeigte erfreuliche Tendenzen, jetzt wehrten sich die Spieler deutlich mehr gegen die Niederlagen. Die Leistungen des Teams zum Saisonende geben Anlass zur Hoffnung, dass nächstes Jahr eine erfolgreichere Mannschaft auf das Eis geschickt werden kann. Die Mehrzahl der Spieler der vergangenen Saison wird auch nächstes Jahr mit von der Partie sein und hoffentlich zeigen, dass sie sich steigern können und wollen. Der letzte Platz von vergangener Saison soll so vergessen gemacht werden.
U15 Mannschaft
Die Saison bezeichnet Cheftrainer Andre Mücke als „durchwachsen“. Vielen guten Auftritten, wie beispielsweise gegen die Eisbären Juniors, folgten unerwartet schlechtere gegen vermeintlich schwächere Kontrahenten. Möglicherweise eine Frage des Kopfes, der Einstellung oder der Entwicklung. Das Team wurde in der Ostdeutschen Meisterschaft punktgleich hinter Crimmitschau bei zwei Spielen weniger Zweiter in der unvollständigen Tabelle. Eine positive Entwicklung ist bei dem Großteil der Spielerinnen und Spielern zu erkennen gewesen, so Andre Mücke. Ob die positive Tendenz sich in den letzten Spielen weiterhin gezeigt hätte, bleibt spekulativ.
Ebenso wie die Antwort auf die Frage, was unter dem Strich hätte rauskommen können, wenn die Trainingsbeteiligung und die im Training an den Tag gelegte Leistungsbereitschaft etwas höher gewesen wäre. Im Verlauf der Saison konstatierten die Trainer das regelmäßige Fehlen von nahezu einem Drittel der lizensierten Spieler. Das hemmt die Entwicklung der Sportler sowohl in konditioneller als technischer Hinsicht und trägt nicht zu einem besseren Spielverständnis bei. Durchgeführte Leistungstest nach den Statuten des DEB ergaben zum Teil Defizite im Kraft- und Ausdauerbereich. Hier gilt es in der Saisonvorbereitung, das Leistungsgefälle im Team abzubauen. In erster Linie natürlich durch intensives Sommertraining und die richtige Einstellung dazu. Potential haben die Spielerinnen und Spieler allemal, da sind sich die Trainer sicher.
U17 Mannschaft
Altersbedingt und durch den letztlich unerwarteten Abstieg in der letzten Saison fiel die Mannschaft des vergangenen Jahres auseinander. Aus den verbliebenen Spielern und einigen wenigen Neuzugängen konnte aus einem kleinen und jungen Kader ein erfolgreiches Team geformt werden, dass die gestellten Erwartungen deutlich übertraf. Ausgeprägter Siegeswille in jedem Spiel, gepaart mit konditioneller Stärke und cleverer Spielweise führten hier zum Erfolg. Meister in der U17 Division 2 Nord, beste Überzahlquote und zweitbeste Unterzahlquote und zugleich das beste Torverhältnis belegen diese Tatsache. Anteil daran haben alle eingesetzten Spieler.
Die bereits vorzeitig erreichten Relegationsspiele finden wegen des Abbruchs der Saison nun leider nicht statt. Die Enttäuschung darüber ist riesig, wird die Mannschaft doch um den verdienten Lohn monatelanger harter Arbeit gebracht. „Wir werden alles mögliche tun um den Aufstieg zu realisieren, hierzu gibt es schon Intensive Gespräche mit dem DEB. Das es für unseren Verein überlebenswichtig ist, um weiter leistungsorientierten Sport anbieten zu können, steht außer Frage. Eine Möglichkeit um den erspielten Aufstieg umzusetzen wäre eine Aufstockung der Liga.“ so Trainer Sebastian Wolsch. Der Erfolg des jungen Teams zeigt, was mit professioneller Einstellung möglich werden kann.
U20 Mannschaft
Nach dem Abstieg aus der DNL 2 in der Vorsaison fiel es den Verantwortlichen und Trainern schwer, die Saisonziele zu formulieren. Gegnerschaft und eigenes Leistungsvermögen stellten unbekannte Größen dar. Das eigene Team verfügte zudem über eine dünne Personaldecke. Der Saisonstart war wenig erfolgreich. Das Topteam der Liga aus Chemnitz stellte zweimal zeitnah hintereinander einen unbezwingbaren Gegner. Unnötige Niederlagen in Bad Nauheim und Frankfurt folgten, so dass die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt die eigenen Ansprüche hinunter schrauben musste. Durch konsequente Trainingsarbeit stabilisierten sich die Leistungen des Teams im Laufe der Saison.
Hinzu kamen ein verbessertes Spielverständnis und das Beibehalten taktischer Vorgaben. Zum Ende des Jahres ging die Leistungskurve steil aufwärts, mit Siegen gegen Wolfsburg und Bad Nauheim arbeitet sich das Team um Luis Rentsch und Justin Geschke weiter nach vorn. Diese Teilerfolge bildeten den Auftakt zu der stärksten Saisonphase, in der es dann gelang, auswärts in Duisburg als einziges Team der Liga gewinnen zu können. Am letzten Spielwochenende wurde mit makelloser Bilanz und sechs Punkten der erhoffte dritte Tabellenplatz erreicht. Erwähnenswert bleibt, dass mit Luis Rentsch ein Spieler des Teams bei den Profis der ersten Mannschaft regelmäßige Einsatzzeiten erhielt.
Fazit
Eine Saison mit Licht und Schatten. Im Bereich der jüngsten Spielerinnen und Spieler herrscht Optimismus, an vergangene Erfolge anknüpfen zu können. In den Altersklassen darüber wechselten sich Licht und Schatten ab. Entscheidend wird hier sein, inwiefern die Übergänge von einem Jahrgang auf den folgenden eine tatsächliche Leistungssteigerung erbringen können. Hier steht das Halten potentieller Leistungsträger an erster Stelle, dazu die kontinuierliche Weiterentwicklung der einzelnen Spielerinnen und Spieler. Im oberen Altersbereich können externe Spieler, die im Wohnheim eine Bleibe gefunden haben, eine Verstärkung sein.
Für den Standort Weißwasser ist es mittelfristig von nahezu existentieller Bedeutung, in der U15 und U17 möglichst hochklassig zu spielen, um potentiell hochklassigeren Spielern eine Entwicklungschance im Fuchsbau geben zu können und für Sportler attraktiv zu bleiben bzw. zu werden, die andere Clubs verlassen. Nur durch Erfolg haben der Verein und die Jungfüchse Gelegenheit, im werben um die begehrten und zahlenmäßig knappen Talente im Nachwuchseishockey mithalten zu können.
Ein Bericht von Steffen Bistrosch und Sebastian Wolsch