20.06.2023

Jungfüchse treten in Tschechien an

U17 sucht sportliche Herausforderung im Nachbarland

In den letzten Monaten war es recht ruhig im Weißwasseraner Fuchsbau. Das ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass die neue „Eiszeit“ erst am 12. August beginnt. Zum anderen haben die Verantwortlichen emsig hinter den Kulissen gearbeitet, um dem Nachwuchs kurzfristig Standortbedingungen präsentieren zu können, mit denen eine leistungssportliche Entwicklung bis zum U17 Team hin gewährleistet werden kann. Das schien nach dem von vielen Geräuschen begleiteten Rückzug (LR berichtete) des Nachwuchsteams aus dem Spielbetrieb der Division 1 für längere Zeit zumindest fraglich.

Ein neuformiertes und sehr junges U17 Team trat daraufhin in der unterklassigen Ostdeutschen Meisterschaft (ODM) an und wurde auf Anhieb Meister, durfte allerdings aus Satzungsgründen nicht in die Division 2 der Deutschen Nachwuchsliga aufsteigen. Der Vorstand der Nachwuchsfüchse, Bernhard Stefan und der sportliche Leiter Sebastian Wolsch gaben jetzt die Zielstellung für die kommende Saison bekannt: „Wir haben das klare Ziel Wiederaufstieg in die Division 2“, fasst Stefan zusammen. „Für die Entwicklung der jüngeren Jahrgänge hat die Ligazugehörigkeit entscheidende Bedeutung“, ergänzt Wolsch. „Wenn die Talente keine sportliche Perspektive im Fuchsbau haben, wandern sie schnell ab“. Der befürchtete Aderlass bei den Nachwuchsfüchsen ist vorerst ausgeblieben, konnten die Verantwortlichen im Fuchsbau aufatmen. Lediglich ein Leistungsträger hat die Lausitz in Richtung Landeshauptstadt verlassen. „Uns ist es gelungen, die Mannschaft zusammenzuhalten“, zeigen sich Stefan und Wolsch zufrieden. Dass die ODM mit den Gegnern aus Berlin und Niesky/ Jonsdorf langfristig kein Gradmesser für ambitionierte Talente sein kann, ist im Fuchsbau natürlich auch klar. „Deshalb haben wir uns frühzeitig Gedanken gemacht, um unseren Spielern ein angemessenes Leistungsniveau bieten zu können.

Die U17 wird deshalb in der kommenden Spielzeit zusätzlich am Spielbetrieb der tschechischen Nachwuchsliga „Regionalni liga dorostu“ teilnehmen.“ Wolsch schätzt die Stärke der Liga trotz alle unbekannten Faktoren etwa so wie die deutsche Division 2 in dem Altersbereich ein. Damit werden etwa dreißig zusätzliche Punktspiele auf das Team zukommen. Der Aufwand, sowohl in organisatorischer als auch finanzieller Sicht ist für den Verein und für die Sportler überschaubar. „Wir werden attraktive  Heimspiele im Fuchsbau sehen können und die Auswärtsfahrten sind im Vergleich zur DNL 2 deutlich kürzer“, sagt Wolsch. „Für die Sportler hat das Ganze den Reiz, sich regelmäßig auf hohem Niveau mit Gleichaltrigen beweisen zu können.“ Eine theoretisch mögliche Playoffteilnahme in der tschechischen Liga ist nicht im Plan, bis Saisonende sollen sich die Spieler auf das Ziel Aufstieg in die Division  konzentrieren. „Der Aufstieg ist Pflicht!“, gibt Vorstandschef Stefan die Marschroute vor.

Quantitativ und qualitativ scheint das U17 Team gut aufgestellt, sagt Wolsch. Nach Lage der Dinge sollen durch eine Kooperation mit FASS Berlin bis zu fünf Spieler aus der Hauptstadt für Weißwasser spielen. Und nach Möglichkeit sollen aus den unteren Altersklassen einige Talente jeweils in den höheren Altersklassen mitspielen. „Diese Verzahnung ist ohnehin übliche Praxis. Talente benötigen Reibungsfläche“, sagt Wolsch und meint im Rückblick auf die vergangene Saison, dass es ein Fehler war, für die Division 1 gemeldet zu haben. „Wir hatten nicht die Qualität und einigen fehlte die nötige Einstellung“, gibt er unumwunden die eigene Fehleinschätzung zu. „In Division 2 ankommen und etablieren“, benennt Stefan das mittelfristige Vorhaben in dieser Altersklasse. „Wir sind keinem Talent böse, wenn es uns verlässt, um anderweitig höherklassig spielen zu können. Im Gegenteil, es ist ein Signal nach außen hin, dass hier nach wie vor gute Arbeit geleistet wird.“ Und wenn eines der Talente wie aktuell Marlon Braun als Förderlizenzspieler der Berliner Eisbären in den Fuchsbau zurückkehrt, dann macht das Trainer und Verantwortliche im Fuchsbau ein Stückweit stolz. Zu Recht. Eishockey bedeutet in Weißwasser nicht allen viel. Aber vielen alles.

Beitrag von: Steffen Bistrosch

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