21.03.2023

Saisonabschlussinterview mit Marco Ludwig

Nach zwei engen Spielen gegen die Eisbären Juniors Berlin ist die U23 der Lausitzer Jungfüchse aus den Pre-Playoffs der Regionalliga Ost ausgeschieden. Das erste Spiel in der heimischen Eisarena ging 3:3 aus, so dass im Modus Best-of-Two das Rückspiel in Berlin entscheiden musste. Hier setzte es im altehrwürdigen Wellblechpalast eine knappe 2:1 Niederlage.

In der Hauptrunde erreichten die Jungfüchse – wie schon im Vorjahr – den vierten Platz.

lausitzer-jungfuechse.de traf sich mit Headcoach Marco Ludwig für ein kurzes Saisonabschlussinterview. Kurz vor dem Interview konnten wir auch noch den Captain des Teams Marius Stöber abfangen, der die Saison folgendermaßen bewertet: „Zufriedenstellend, aber nicht herausragend. Wir haben das Mindestziel erreicht. Es war dann schade, dass die Playoffs so schnell zu Ende waren, aber wir müssen nicht enttäuscht sein.“

 

Marco, wie fällt dein generelles Saisonfazit aus?

ML: Man geht in so eine Saison ja immer mit einem gewissen Ziel rein. Unser Ziel war ganz klar, die Leistung der letzten Saison zu bestätigen. Da sind wir auf Platz vier in das Halbfinale der Playoffs gerutscht. Das haben wir dieses Jahr wieder geschafft, was mich zufriedenstellt. Wir haben es dann durch die Pre-Playoffs aber nicht geschafft, uns erneut für das Halbfinale zu qualifizieren. Es war trotzdem für uns im Großen und Ganzen eine zufriedenstellende Saison. Wir haben in vielen Bereichen Fortschritte gemacht. Nicht nur auf dem Eis, auch neben dem Eis haben wir das ein oder andere auf die Beine gestellt und als Mannschaft auch den ein oder anderen Spieler dahingehend entwickelt, dass er den nächsten Schritt gemacht hat. Wir haben mit Luca Ladusch wieder einen Spieler zwischenzeitlich in die Oberliga abgegeben. Ich denke, da können wir zufrieden sein.

Du hast Luca Ladusch erwähnt. Der wurde per Förderlizenz verliehen nach Diez/Limburg, kam dann pünktlich zu den Pre-Playoffs zurück nach Weißwasser. Wie hat er sich dort gemacht, was ist dein Eindruck?

ML: Ich hatte mit allen Seiten Kontakt – mit dem Spieler selber, aber auch mit Arno Lörsch (Anm: Sportlicher Leiter in Diez/Limburg). Der sagt, Luca ist im Großen und Ganzen ein guter Junge, der sich da reingehauen hat, der dort auch viel Eiszeit bekommen hat. Persönlich hat er mir gesagt, hat er ganz viel Erfahrung sammeln können. Er hat dann auch ab und zu in den Special Teams gespielt. Natürlich war die Gesamtsituation nicht so einfach – von 24 Spielen haben sie nur drei gewonnen. Ich denke aber, persönlich hat es ihn weitergebracht.

Nach Ende der letzten Saison hat Jörg Wartenberg endgültig aufgehört. Da ist natürlich ganz viel Erfahrung im Team weggebrochen. Wie habt ihr das kompensiert?

ML: Anfangs schwierig bis gar nicht. Da hat uns bis zum Ende der Saison in vielen Situationen einfach die Ruhe gefehlt, der Stabilisator. Aber das war uns klar, dass man einen Spieler wie Bodo nicht 1:1 ersetzen kann, ohne, dass man extern einen anderen holt. Ich denke, dass wir die Lücke über die Saison dann etwas schließen konnten, auch weil Spieler wie Tim Lendzian oder Phil Miethling noch einen Schritt nach vorn gegangen sind.

Was war der größte Triumph?

ML: Der Heimsieg gegen FASS Berlin.

Die größte Enttäuschung?

ML: Die Heimniederlage gegen Dresden.

Und die größe Überrauschung?

ML: Die jungen Spieler wie Tim Lendzian und Ole Mater.

Außer Marián Kapičák gab es in dieser Saison keine Abstellungen der Profis für die U23. Wie bewertest Du die Zusammenarbeit mit dem EHC?

ML: Die Zusammenarbeit war sehr kollegial, gerade zwischen Fliege und uns. Er ist unser Ansprechpartner in dem Bereich. Aber es war klar, dass die Füchse wenig Spieler haben, die dafür in Frage kommen. Die Berliner Spieler sind für uns nicht spielberechtigt. Für uns gemeldet waren – neben Marián – Louis Anders, Tim Detig und Luis Müller. Bei Louis Anders war relativ schnell klar, dass wir ihn nicht sehen werden, weil er einfach eine starke Saison spielt. Auch Timmy hatte dann oben ein Standing, bei dem er nicht verzichtbar war und somit wäre das Verletzungsrisiko zu hoch gewesen. Und Luis Müller wurde dauerhaft beim Kooperationspartner in Hamburg eingesetzt. Wir haben uns aber schon vor der Saison damit befasst und einen Kader zusammengestellt, der auch ohne Spieler von oben spielfähig ist.

Gibt es schon personelle Entscheidungen? Wer bleibt, wer geht?

ML: Wir befinden uns noch in der Phase, in der wir mit den Jungs einzeln sprechen. Abgänge haben wir bisher keine, außer Stani (Anm.: Stanislaw Drozd-Niekurzak). Der geht zurück in seine Heimat nach Polen und fängt ein Studium an. Auf der Position wird es also definitv Veränderungen geben, aber Neuzugänge stehen noch nicht fest.

Letzte Frage: Wie gehen die Regionalliga-Playoffs aus? (Anm.: Zeitpunkt des Interviews: 17.03.2023, 12 Uhr)

ML: Chemnitz kommt ins Finale. Das gewinnt dann Schönheide, aber nicht schon nach zwei Spielen.

Marco, vielen Dank für deine Zeit!

Das Interview führte Branko Frischke.

Bild: ©Thomas Heide